Entdeckungsreise zu den Farben und ihre Wirkung auf unsere Gefühle und Verstand

Farben spielen eine wichtige Rolle in unserem Leben und haben eine Wirkung auf uns, sie können uns begeistern, berühren und haben einen Einfluss auf unsere Seele. Farben sind immer subjektive, individuelle Sinneseindrücke (vgl. Farbenlehre easy, Monika Reske, S. 4). „Farbe“ ist ein komplexer Begriff und Menschen erforschen schon lange dieses Phänomen.

Isaac Newton (1642 – 1727) war ein Englischer Mathematiker und Physiker und setzte sich viel mit Farben auseinander. Er erforschte wie Farben im Licht entstehen. Er fand heraus, dass Sonnenlicht nicht weiß oder golden, sondern sich aus buntem Licht zusammensetzt. Seine Theorie bewies er, indem er ein Prisma (dreieckiger Glasstab) in das weiße Sonnenlicht hielt, das dadurch in verschieden farbige Lichter „gebrochen“ wurde. Das was er sah nannte er Spektrum (lateinisch und bedeutet Gespenst). In der Natur finden wir ein solches Spektrum in einem Regenbogen wieder. Jede Farbe hat eine bestimmte Wellenlänge

Wie können wir die Farben des „Spektrums“ sortieren? Newton ordnete die Farben des Regenbogens in einem Kreis an. Dieser Farbkreis wurde im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt. Johann Wolfgang von Goethe, ergänzte zum Beispiel noch die Farbe helles Violett (vgl. Die Farben in der Kunst, Silke Vry, S. 59) und nach der Farbtheorien von Johannes Itten wird bis heute in den Schulen im Kunstunterricht Bezug genommen. Diese Modelle sind von Menschen erdachte Hilfsmittel, um das Wesen und die Wirkung von Farben besser zu verstehen und zu systematisieren (vgl. Farbenlehre easy, Monika Reske, S. 6). Schwarz und Weiß werden von vielen Menschen nicht als wirkliche Farben gesehen, da Weiß immer alle Farben des Sonnenlichts enthält und im Schwarz dagegen alle Farben fehlen (vgl. Die Farben in der Kunst, Silke Vry, S., S. 68) Können wir Farben hören? Können Töne Farben haben? Was sind Farbtöne und was sind Klangfarben? Farben und Töne haben etwas Gemeinsames. Sowohl Töne als auch Farben müssen aufeinander abgestimmt werden, etwas höher oder tiefer bzw. etwas heller oder dunkler. Und auch in einem richtigen Rhythmus angeordnet sein, damit alles eine erfreuliche „Komposition“ ergibt. Manche Menschen und v.a. auch Babys können Töne und Musik in Farben sehen, z.B. kann eine Flöte in unseren Ohren blau klingen. (vgl. Die Farben in der Kunst, Silke Vry, S. 76).

Farben können verschiedene Empfindungen, Reaktionen und Assoziationen bei den Menschen auslösen. Dabei beeinflussen nicht nur unsere eigenen Erfahrungen unser Farbempfinden, sondern auch tausendjährige, vererbte Überlieferungen im jeweiligen Kulturkreis. (vgl. Farbenlehre easy, Monika Reske, S. 58). Jede Farbe wird mit bestimmten Eigenschaften, Gefühlen und elementaren Grunderfahrungen verknüpft, wobei dabei der jeweilige Kulturkreis, in dem man sich befindet eine Rolle spielen kann und zu unterschiedlichen Assoziationen führen können. Farbe wirkt und es ist v.a. auch als Kunsttherapeutin wichtig ein Gefühl für den Charakter und die Symbolik von Farben zu bekommen. Goethe gilt dabei mit seiner Farbenlehre als Begründer der modernen Farbpsychologie.

Farben und Gefühle werden nach allgemeinen Erfahrungen, von Kindheit an tief in unserer Sprache und unserem Denken verankert. Mit Hilfe von psychologischer Symbolik und historischer Tradition kann erklärt werden, warum das so ist. (vgl. Wie Farben auf Gefühle und Verstand wirken, Eva Heller, S. 20). Da wir viel mehr Gefühle als Farben kennen, gehören zu jeder Farbe viele, oft widersprüchliche Wirkungen. Ebenso steht keine Farbe für sich allein, jede Farbe ist immer von anderen umgeben. Zu jeder Wirkung gehören mehrere Farben – ein Farbklang. Ein Farbklang ist eine unverwechselbare Gesamtwirkung. Man hat herausgefunden, dass immer gleiche Farben zu einander ähnlichen Gefühlen und Wirkungen gehören. Und auch ist die Wirkung jeder Farbe von ihrem Kontext bestimmt, einem Bedeutungszusammenhang, in dem wir die Farbe wahrnehmen. Farben sind mehr als optische Phänomene und im psychologischen Sinn hat jede Farbe eine eigenständige Bedeutung und Wichtigkeit.

Quellen: 

Die Farben in der Kunst, entdecken … spielen … verstehen …, Silke Vry,Prestel Verlag München – London – New York, überarbeitet Neuausgabe 2015

Farbenlehre easy, Praxisnah und leicht verständlich – Mit vielen Tippszum Mischen, Monika Reske, frechverlag GmbH, 1. Auflage 2014

Wie Farben auf Gefühl und Verstand wirken, Farbpsychologie – Farbsymbolik – Lieblingsfarben – Farbgestaltung, Eva Heller, DroemerVerlag, München 2000

Auszug der Facharbeit von Josefa Friedel, einer Studierenden

 

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