Der Baum-Test von Graf von Wittgenstein ist eine der projektiven Technik. Betrachtet man einen Baum als Lebenssymbol, können sich folgende Fragen ergeben: Ist der Baum auf dem Bild ausgeglichen? Ist der Baum gesund? Reicht sein Laub für die Photosynthese aus? Ist er tief in der Erde verwurzelt?

Die „Lebenslinie“ wird senkrecht von der Basis des Baumes bis zur Baumkrone gezeichnet und bestimmte Merkmale wie Aststummel, Wunden, Löcher, Beginn der Laubhöhe, abgebrochene Äste, Nester usw. sollten festgehalten werden. Weiters wird der Baum in soviel Abschnitte eingeteilt, entsprechend dem Alter des Klienten. Fragen zu den Zeitabschnitten, die mit den Merkmalen übereinstimmen, können wichtige Informationen (wichtige Lebensübergänge, traumatische Erfahrungen,…) des Unbewussten offenbaren. (vgl. Furth 1988, S.136)


Der Baumtest – Der Baum in der klinischen Kunsttherapie

,,Der Schweizer Berufsberater Erich Jucker kam aufgrund seiner Kenntnisse der Mythengeschichte auf den Gedanken, durch das zeichnen von Bäumen Seinsschichten der Gesamtpersönlichkeit eines Menschen aufzudecken. Sein zunächst intuitives Ausdenken von Baumzeichnungen wurde von Karl Koch zu dem bekannten Baumtest weiterentwickelt.

Die Testsituation ist einfach. Der Zeichner erhält ein Blatt Papier DIN-A4, Bleistift und Radiergummi und die Aufforderung, einen Obstbaum zu zeichnen (keine Tanne). Koch empfiehlt, auf dem fertigen Baumbild das Achsenkreuz und den Rahmen einzuzeichnen. Auf diese Weise entstehen vier symbolische Zonen: im Zentrum projiziert sich das Ich des Probanden, das regulierend die verschiedenen Tendenzen zu verbinden sucht. Koch widmet sich in seinem Baumtest unzähligen Details, die vor allem entwicklungspsychologisch und charakterologisch relevant sind. (S.62)

Nach Karl Koch haben die einzelnen Elemente des Baumes als grobes Schema folgende Bedeutungen: Die Wurzeln können als Verwurzelung des Ichs im kollektiven Grund und auch familiären Grund gesehen werden. Der Stamm zeigt die Belastungsfähigkeit des Klienten. Die Krone steht für die Entfaltung der Persönlichkeit und das Zentrum des Baumes symbolisiert die Organisationsfähigkeit des Ich des Klienten.

Karl Koch berechnet mathematisch genau die Größenverhältnisse des gemalten Baumes in sich und hat einige Tabellen zur genauen Analyse angefertigt.

„Meiner Meinung nach ist jedoch der Gesamteindruck des Baumes, sowie Strichqualität und auch das Verhalten des Klienten während des Malprozesses wichtiger.“ (Köhler 2015)

Literaturverzeichnis:
Furth, Gregg M. (1988): Heilen durch Malen. Die geheimnisvolle Welt der Bilder. Norderstedt: Books on Demand GmbH.

Internetquelle:
www.grin.com › document
Köhler, Anna (2015): Der Baum in der klinischen Kunsttherapie. München: GRIN Verlag

N.D., Studierende

weiterführende Berichte bzw. Studien: hier

 

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