„Individuen sind selten isoliert,
sie interagieren in der Regel in Gruppen.
In den Gruppen Haben die Mitglieder jeweils einen Status, einen Rang, spielen Rollen und verfügen über Macht, d.h. sie können das Handeln der Anderen beeinflussen.“

(aus: Soziologie Kompakt, Klaus Feldmann, 2013, Seite 64)

Aus diesem Zitat ergeben sich für mich folgende Überlegungen zur Sozialen Interaktion und Rollendynamik:

Warum Alphas Betas brauchen und Omegas so nützlich sind.

Soziale Vergleiche, Nutzen und Erwartungen spielen in der Interaktion in Gruppen eine wesentliche Rolle. Menschen sind daran interessiert, ihre Ausgangssituation zu verbessern. Wenn Menschen in Gruppen interagieren, entstehen Normen und Rollen.

Gruppen sind daher weit mehr als nur eine Ansammlung von Persönlichkeiten d.h. es entsteht eine gewisse Gruppen- besser gesagt Rangdynamik, in der jede Persönlichkeit seine Rolle bzw. Position einnimmt. So gibt es in den meisten Gruppen den sogenannten „Klassenclown“, den „Streber“, die kleinen oder großen „Miesmacher“ sowie den sogenannten „Anführer“.

Doch wieso tauchen diese bestimmten Rollen immer und immer wieder auf?
Warum übernimmt in jeder Gruppe über kurz oder lang einer der Führung?
Weshalb gibt es, so gut wie immer, einen kleinen oder großen „Miesmacher“ in Gruppen?

Der österreichische Psychotherapeut Raoul Schindler hat in den 1950er Jahren durch Beobachtung ein Rangdynamik-Modell entwickelt. Dieses Modell hilft uns, Prozesse in Gruppen zu verstehen, zu reflektieren und Vorgänge wie das „herumhaken auf den Kleinen“ den Anderen in der Gruppe bewusst zu machen.

Nach Schindler gibt es in jeder Gruppe folgende Positionen:

Alpha:
Hier dies der- oder diejenige gemeint, der die Position des Anführers einnimmt. Er oder Sie übernimmt die Initiative und gibt die Richtung an.

Beta:
Der Beta unterstützt den Alpha, wirkt häufig als Ko-Berater und hilft ihm in seiner Stellung zu bleiben.

Gamma:
Der Gamma lässt sich vom Alpha leiten und identifiziert sich mit der Gruppe. In jeder Gruppe kann es mehrere Gammas geben.

Omega:
Diese Position hält sich zurück gilt aber auch als derjenige der Gegenspieler des Alphas werden kann. Manchmal wird Omega auch zum Sündenbock oder in die Außenseiterposition gedrängt. Die Identifikation mit der Gruppe kann niedriger oder zweifelhafter sein, als die der Gammas. Omegas treten auch häufig als Kritiker, Nörgler oder Querdenker auf.

(…)

(Auszug aus einem mehrseitigen Text von S.H., einer Studierenden)

 

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